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Weltreise. Jetzt ist es offiziell.

Mai 20, 2016

Habe es jetzt absolut überall raus posaunt und jedem, der es hören wollte oder nicht, den Plan mit der Weltreise auf die Nase gebunden. So lange man sich seiner Sache nicht ganz sicher ist, kann das den Druck durchaus erhöhen. Blöd, um nicht zu sagen, saublöd, wäre es allerdings, wenn ich am Ende doch noch den Schwanz einziehen würde. Hätte immerhin noch ein paar Monate Zeit, es mir doch nochmal anders zu überlegen.

Aber irgendwann muss man ja mal die Karten auf den Tisch legen. Zumal mir auch unterwegs plötzlich noch auffallen könnte, dass das alles doch ein bisschen too much für meine – wie heißt es im Fußballerjargon immer so schön – „Moral“ ist. Ist auch anderen schon passiert, wie ich unlängst einem einschüchternden Spiegel-Artikel entnommen habe. Aber es wäre doch irgendwie unsexy. Wo es heutzutage scheinbar zum guten Ton gehört, sowas zu machen. (Wo haben die Leute bloß die Kohle her?) Und ich im Gegensatz zu den Mädchen, die mit ihren 18 oder 19 Jahren oder meinetwegen nach dem Studium losziehen, schon groß bin. Eine „nicht mehr ganz junge Frau“, wie ich neulich über Frauen meines Alters lesen musste (igitt).

Wie dem auch sei. Jetzt ist es also offiziell. Mein Chef wird mein Vorhaben in Richtung Geschäftsführung unterstützen (das hat er zumindest gesagt), puh. Der Mann an meiner Seite, dessen Hang zur Häuslich- und Anhänglichkeit nicht besonders ausgeprägt ist, war auch gleich ganz begeistert. So kann sich ein Nachteil doch noch als Vorteil erweisen. Und meine Mutter ist entgegen der Prophezeiung meines Bruders (seines Zeichens noch größerer Sicherheitsdenker als ich) ob der Nachricht nicht tot umgefallen. Noch nicht. Denn mein Vater hatte wohl immer davon geträumt, ins Ausland zu gehen, was aus verschieden Gründen nicht möglich war. In gewisser Weise reise ich jetzt einfach für ihn mit, wenn ich ihm auch nichts mehr davon berichten kann.